In einem packenden WM-Finale in Berlin besiegte die deutsche U21-Nationalmannschaft Ungarn mit einem beeindruckenden Ergebnis von 30:23 und sicherte sich somit den verdienten WM-Titel. Unter der Leitung von Trainer Martin Heuberger (59) gelang der Mannschaft ein perfektes Turnier mit acht Spielen und acht Siegen.

Die deutsche Mannschaft feierte ihren dritten Titel nach den Erfolgen von 2009 und 2011 im fünften Finale.

Heuberger, sichtlich beeindruckt, äußert sich überwältigt von der Leistung der Abwehr, die einfach alles abgeräumt hat. Er betont den außergewöhnlichen Einsatz, die mitreißende Begeisterung und die pure Emotion, die das Team gezeigt hat. Und nicht zu vergessen: David Späth im Tor, der eine phänomenale Leistung gezeigt hat!

Deutschland sichert sich völlig verdient den Turniersieg

Ungarn erwies sich wie erwartet als kniffliger Gegner. Beide Mannschaften duellierten sich auf Augenhöhe und lieferten sich über einen langen Zeitraum einen offenen Schlagabtausch.

Obwohl die deutsche Auswahl nach 20 Minuten mit 9:7 erstmals eine Zwei-Tore-Führung erlangte, konnte sie sich noch nicht entscheidend absetzen.

Während des gesamten Spiels lag die deutsche Mannschaft nur einmal im Rückstand – 4:5 (14.). Die Stimmung in der ausverkauften Berliner Schmeling-Halle mit 8235 begeisterten Fans war außergewöhnlich. Kurz vor der Halbzeitpause ging Deutschland mit 14:11 in Führung.

Danach gerät die DHB-Auswahl nur noch einmal ins Schwanken. Ungarn erzielte drei aufeinanderfolgende Tore und verkürzte von 13:19 (38.) auf 16:19 (41.). Trainer Heuberger nahm eine Auszeit und sagte: „Jungs, wir müssen ruhiger werden und vorne nicht zu früh abschließen.“ Und es klappte!

Von 21:17 (45.) zog das deutsche U21-Team auf 25:18 (48.) davon. Von da an ließ Deutschland nichts mehr anbrennen und spielte die Partie souverän zu Ende.

Elias Scholtes (19) und Justus Fischer (20) waren die besten Torschützen auf deutscher Seite mit jeweils sechs Treffern.

Doch der eigentliche Star des Spiels war Torwart David Späth (21)! Im Vergleich zum Halbfinale gegen Serbien (40:30) bekam der Torwart von den Rhein-Neckar Löwen den Vorzug vor Füchse-Keeper Lasse Ludwig (20). In der ersten Halbzeit parierte Späth starke 35 Prozent der Würfe. Und auch nach dem Seitenwechsel bissen sich die Ungarn an ihm die Zähne aus.

Nach jeder erfolgreichen Parade reckte er die Arme in den Himmel und schrie seine Freude heraus. Am Ende hielt er 41 Prozent der gegnerischen Würfe.

Der Weg der deutschen Mannschaft ins Finale

Einen Tag vor dem Finale hatte Deutschland im Halbfinale bereits Serbien sensationell mit 40:30 besiegt. Die deutsche Auswahl konnte bereits in der ersten Hälfte einen Großteil des Spiels in Führung liegen und nach der Pause den Vorsprung kontinuierlich ausbauen.

Im Viertelfinale gelang der deutschen Mannschaft vor einer beeindruckenden Kulisse von 3.734 begeisterten Zuschauern ein überzeugender 31:26 (17:11)-Sieg gegen Dänemark. Von Anfang an bestimmte das Team von Martin Heuberger das Spielgeschehen und konnte dabei sowohl auf eine hervorragende Defensivarbeit als auch auf die überragenden Leistungen von David Späth vertrauen.

Bereits die Vorrunde und die Hauptrunde hatte Deutschland mehr als souverän gemeistert. In der Vorrunde besiegte die deutsche Mannschaft Tunesien, Algerien und Libyen. In der Hauptrunde setzte sich das Team gegen Kroatien, Frankreich und Tunesien durch.

Damit absolvierte Deutschland ein perfektes Turnier: 8 Siege aus 8 Spielen.

Alle Ergebnisse der Haupt- und K.-O.-Runde in der Übersicht:

Hauptrunde

Gruppe MRI

Kroatien – Tunesien 36:23
Deutschland – Frankreich 30:29
Frankreich – Tunesien 42:31
Kroatien – Deutschland 29:31

Gruppe MRII

Portugal – Spanien 33:31
Färöer – Brasilien 33:27
Portugal – Färöer 19:27
Brasilien – Spanien 22:36

Gruppe MRIII

Ungarn – Bahrain 27:21
Schweden – Dänemark 26:29
Ungarn – Schweden 29:26
Dänemark – Bahrain 28:22

Gruppe MRIV

Island – Griechenland 29:28
Ägypten – Serbien 26:33
Island – Ägypten 29:28
Serbien – Griechenland 34:23

K.-O.-Runde

Viertelfinale

Färöer – Serbien 27:30
Island – Portugal 32:28
Ungarn – Kroatien 28:23
Deutschland – Dänemark 31:26

Halbfinale

Ungarn – Island 37:30
Deutschland – Serbien 40:30

Spiel um Platz 3

Island – Serbien 27:23

Finale

Ungarn – Deutschland 23:30

Platzierungsrunde 5-8

Dänemark – Färöer 26:23
Kroatien – Portugal 32:36
Färöer – Kroatien 31:27
Dänemark – Portugal 30:25