Im November und Dezember 2023 findet in Schweden, Norwegen und Dänemark die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Zwei der drei Gastgebernationen, nämlich Dänemark und Norwegen, teilten sich im Jahr 1999 schon einmal die Austragungsrechte für eine Frauen-Weltmeisterschaft. Auch einzeln trugen die drei Gastgeberverbände bereits Weltmeisterschaften der Frauen und der Männer aus. Ein Gastgebertrio hingegen gab es noch nie bei einer Handball-Weltmeisterschaft. Bei der letzten Turnierausgabe vor zwei Jahren wurde sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ein Novum bezüglich der Teilnehmerzahl eingeführt, nämlich dass die Handball-WM mit 32 Mannschaften stattfindet, nachdem bei den vorherigen Austragungen jeweils 24 Teams am Start waren.
Handball WM Quali in Europa
Den größten Anteil am Teilnehmerfeld stellen die Teams aus Europa. 18 europäische Mannschaften haben sich auf verschiedenen Wegen für die WM 2023 in Schweden, Norwegen und Dänemark qualifiziert. Die drei Gastgebernationen waren automatisch für das Turnier qualifiziert, drei weitere Nationen konnten sich über die Europameisterschaft im vergangenen Jahr qualifizieren. Dadurch das bei der EM 2022 mit Norwegen und Dänemark bereits zwei der diesjährigen Gastgeber im Endspiel standen, durften sich die anderen beiden Halbfinalistinnen aus Frankreich und Montenegro ebenfalls über die WM-Qualifikation freuen. Der letzte Teilnahmeplatz wurde daher im Spiel um Platz 5 ausgespielt, wobei auch hier mit Schweden eine der Gastgebernationen der WM stand, wodurch sich die Niederlande trotz einer Niederlage für die WM 2023 qualifizieren konnte. Damit standen nach der Europameisterschaft bereits sechs WM-Teilnehmer fest, zehn weitere qualifizierten sich durch das Qualifikationsturnier, welches aus zwei Runden besteht. Die übrigen zwei europäischen Vertreter bei der Weltmeisterschaft dürfen ihre Turnierteilnahme der Wildcard verdanken, welche Anfang Juli 2023 an Österreich und Island durch die IHF vergeben wurde.
Handball WM Quali Deutschland
Die deutsche Mannschaft qualifizierte sich über das Qualifikationsturnier, bei welchem die deutschen Handball-Damen in der zweiten Runde auf Griechenland trafen. Die erste Runde konnte Deutschland überspringen, da in dieser lediglich die Nationen gegeneinander antraten, die sich nicht für die Europameisterschaft 2022 qualifizieren konnten. Somit entschied das Hinspiel im April 2023 in Hamm, sowie das Rückspiel wenige Tage später im griechischen Chalkida über die WM-Qualifikation Deutschlands. Diese glückte dank zweier souveräner Siege, 39:13 im Hinspiel und 36:20 im Rückspiel, schlussendlich.
Handball WM Quali auf anderen Kontinenten
Die afrikanischen WM-Teilnehmerinnen für die WM 2023 sind nahezu identische mit denen der letzten Turnierausgabe vor zwei Jahren, einzig Senegal stößt dazu und nimmt an der zweiten WM in Verbandsgeschichte teil. Über die Afrikameisterschaft 2022 in Senegal konnten sich die Turniersiegerinnen aus Angola, sowie Kamerun, die Republik Kongo und die Handballerinnen des Gastgeberlandes Senegal qualifizieren.
Der asiatische Kontinent ist mit fünf Teams an der WM 2023 vertreten. Qualifizieren konnten sich die asiatischen Nationen über die Asienmeisterschaft 2022. Siegerinnen bei der Asienmeisterschaft im eigenen Land waren die Südkoreanerinnen, welche damit ihre WM-Teilnahme klar machten. Auch die übrigen drei Halbfinalistinnen aus Japan, China und dem Iran konnten sich für die WM 2023 qualifizieren. Der fünfte und letzte Teilnahmeplatz für die diesjährige Weltmeisterschaft ging an die Siegerinnen des Spieles um Platz 5, nämlich Kasachstan.
Aus Südamerika sind es vier Mannschaften, die sich für die WM 2023 qualifiziert haben. Brasilien, Argentinien, Paraguay und Chile konnten sich dank ihrer Leistungen in den südamerikanischen Meisterschaften für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Üblicherweise erhalten fünf Nationen einen WM-Startplatz, jedoch gibt es in diesem Jahr aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl an der kontinentalen Meisterschaft einen WM-Teilnehmer weniger aus Süd-und Zentralamerika.
Der allerletzte WM-Teilnehmer stammt aus Nordamerika und ist der Sieger der Nordamerikanischen und Karibischen Handballmeisterschaft der Frauen 2023, nämlich Grönland. Es ist der erste Kontinentaltitel für die Grönländerinnen und damit auch die erst zweite WM-Teilnahme in Verbandsgeschichte.
Diese Teams sind leider nicht dabei
Für einige hoffnungsvolle Teams bedeutete die zweite Runde des europäischen Qualifikationsturnieres das jähe Ende der Träume von einer Teilnahme an der WM 2023. Zu diesen Teams zählen beispielsweise Italien oder auch die Schweiz. Auch auf Seiten der anderen Kontinente verpassten einige mehrfache Turnierteilnehmer die WM 2023, wie zum Beispiel Tunesien. Russland ist mit vier WM-Titeln geteilter Rekordsieger zusammen mit den amtierenden Weltmeisterinnen aus Norwegen, ist allerdings aufgrund des Angriffskrieges in der Ukraine, wie auch bei der WM 2021, von der internationalen Handball-Föderation (IHF) gesperrt.
Bei der WM 2023 in Schweden, Norwegen und Dänemark überhaupt nicht vertreten sein, wird Ozeanien. Die ozeanischen Mannschaften spielen in der Qualifikation jeweils mit den asiatischen Teams mit, und erhalten bei einem entsprechend guten Abschneiden von der IHF eine Wildcard für die WM. Allerdings konnten sich weder Australien, noch Neuseeland bei der Asienmeisterschaft in Südkorea gut genug klassieren, um für eine Wildcard in Frage zu kommen.