Bundestrainer Markus Gaugisch hat seinen Kader für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Schweden, Dänemark und Norwegen bekannt gegeben. 16 Spielerinnen werden das Privileg haben, vom 29. November bis zum 17. Dezember 2023 mit dem Adler auf der Brust auflaufen zu dürfen und Deutschland bei der Weltmeisterschaft zu repräsentieren. In das Turnier startet die deutsche Mannschaft am 30. November mit der ersten Vorrundenpartie gegen Japan. 

Geballte Offensivkraft für die WM 

Bei näherer Betrachtung des deutschen WM-Kaders fällt schnell die offensive Stärke der DHB-Auswahl auf, denn gleich 5 Spielerinnen weisen einen Schnitt von zwei Toren pro Spiel auf, darunter sogar Alina Grijseels und Emily Bölk mit über drei Toren pro Spiel. Die beiden Toptorschützinnen sind gleichzeitig auch die Mannschaftskapitäninnen und gehören auch zu den erfahreneren Spielerinnen im Kader. Xenia Smits ist mit 101 Länderspielen die erfahrenste im WM-Kader, während es auf der anderen Seite mit Annika Lott, Sarah Wachter und Viola Leuchter gleich drei Spielerinnen gibt, die ihrem Debüt bei einer Weltmeisterschaft entgegenfiebern. Eine weitere Newcomerin ist kurzfristig aufgrund einer Muskelverletzung bei Mia Zschocke nachnominiert worden, nämlich Toni-Luisa Reinemann. 

Glückt ein erneuter Sensationserfolg wie vor 30 Jahren? 

Betrachtet man die WM-Platzierungen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft seit dem Jahr 2011, lässt sich ein leichter Negativtrend erkennen. Während man in den Jahren davor noch einige Male das Halbfinale erreichte, machte man Anfang der 2010er Jahre einen Schritt zurück und kam zumeist nicht über das Viertelfinale hinaus. Nach schlechten Ergebnissen bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2017, fanden die deutschen Handballerinnen bei den letzten zwei Turnierausgaben wieder in die Spur und erreichten zum ersten Mal seit über 15 Jahren zwei Mal hintereinander das Viertelfinale.  

Die glorreichen Zeiten des deutschen Frauen-Handballs liegen in den 1990er Jahren, wo man drei Mal das Halbfinale erreichte und sich auch zwei Medaillen sichern konnte. Der bisherige sportliche Höhepunkt in der Geschichte der DHB-Mannschaft war zweifelsohne der sensationelle Weltmeistertitel 1993, als sich die deutschen Handball-Damen in Norwegen zum ersten Mal zu den Weltmeisterinnen krönten. Bei der WM 1997 folgte die zweite Medaille, nämlich die Bronzemedaille. Ein weiterer dritter Platz sollte noch 2007 folgen, seither warten die deutschen Fans auf einen erneuten Medaillenerfolg. 

Deutscher WM-Kader 

Tor: 

24. Sarah Wachter (Borussia Dortmund)
42. Katharina Filter (Brest Bretagne)

Feld: 

3. Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames)
4. Alina Grijseels (Metz Handball)
7. Meike Schmelzer (HC Dunarea Braila)
9. Lisa Antl (Borussia Dortmund)
11. Xenia Smits (SG BBM Bietigheim)
20. Emily Bölk (Ferencváros Budapest)
22. Maren Weigel (TuS Metzingen)
23. Annika Lott (Thüringer HC)
28. Toni-Luisa Reinemann (VfL Oldenburg)
29. Antje Döll (SG BBM Bietigheim)
30. Jenny Behrend (SG BBM Bietigheim)
77. Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen)
93. Julia Behnke (TuS Metzingen)
95. Johanna Stockschläder (Thüringer HC) 

Reserve: 

10. Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen)
17. Alicia Stolle (Borussia Dortmund)
27. Julia Maidhof (SCM Ramnicu Valcea)
31. Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe)
44. Meret Ossenkopp (Borussia Dortmund)
55. Isabell Hurst (HSG Bensheim/Auerbach Flames)
61. Nicole Roth (Thüringer HC)